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500 Route 29.DAMASCUS. Christenquartier .südliche wie auch das Hauptthor seit langer Zeit vermauert ist.
Das nördliche kleine Thor dient heute als Stadtthor; die Mauer ist
quer davor gezogen, sodass ein Thorweg mit zwei Thoren, die in
rechtem Winkel zu einander liegen, entstanden ist. Ueber dem Thore
ist ein Minaret erbaut worden, das man besteigen kann; doch hat
man auf der Höhe desselben keine andere Aussicht als von dem
grossen Schutthaufen aus, welcher vor dem Thore aufgehäuft ist:
in der Nähe übersieht man die Kuppeln der Kirchen des Christen-
quartiers
, l. die grosse Kirche der griechischen Katholiken; darüber
schaut im W. der kahle Antilibanus bis zum Hermon herüber; gegen
O. dehnt sich ein Wald von Gärten aus. Die grosse Strasse, welche
innerhalb dieses dreifachen Thores beginnt, war wahrscheinlich die
gerade Strasse (vgl. S. 485). Sie war im Alterthum mit Säulen
versehen; manche Ueberreste derselben sind noch an und in den
Häusern zu entdecken und auch sonst in der Stadt zerstreut.

[Vom Ostthore nach dem Bazar zurück. Nicht weit
innerhalb des Thores zeigt die Tradition das Haus des Ananias;
dasselbe ist jetzt in eine kleine Kirche mit Krypta verwandelt und
gehört den Lateinern. Hier im Christenquartier sind die Gässchen
sehr eng und ärmlich und die Häuser gleichen Ruinen, theilweise
noch in Folge der Ereignisse von 1860. Die zweite Strasse r. führt
zu dem in diesem Quartier befindlichen Aussätzigenhaus, Namens
Hadîra (4 Min. vom Thore), welches gegen ein Dutzend Kranker
beherbergt. Man wird diesen Unglücklichen gern ein Almosen
geben. Die Kirchen des Christenquartiers sind sämmtlich seit 1860
neu gebaut worden und enthalten nichts Interessantes.

Wieder auf die gerade Strasse zurückgekehrt, verfolgt man die-
selbe
nach W. bis zu einer Caserne l.: hier wurde 1860 das Signal
zum Christenmord gegeben (S. 483). Eine Strasse r. führt von der
Caserne nordwärts mitten durch das Christenquartier bis zum Thomas-
thor
(S. 501); das grosse Gebäude, welches man nach der ersten
Biegung der Strasse (Gasse l. lassen) zur Rechten hat, ist das Kloster
und die Schule der Lazaristen; in dem schönen Hause l. gegenüber
logirte der deutsche Kronprinz 1869. An der Fortsetzung dieser
Strasse l. liegt das S. 479 genannte Hôtel des Voyageurs.

Von der Caserne aus hat man noch einen Weg von 10 Min. bis
zum Bazar zurückzulegen; doch gehört diese ganze Hauptstrasse
eigentlich zum Bazar. Linker Hand liegt das Judenquartier. Nach
5 Min. trifft man eine Querstrasse; in dem Gässchen l. kann man
das Haus (bêt) Schammai erfragen, in welchem zwar nur ein ein-
ziges
, aber sehr reich ausgestattetes Zimmer zu sehen ist. In der
darauf folgenden Gasse, welche r. von der geraden Strasse abgeht,
liegt das sehr grosse und luxuriös ausgestattete Haus des Juden
Josef ʿAmbar; man erkennt dasselbe an seinem grossen Thorbogen.
Die Gemächer liegen um drei weite Hofräume herum; doch be-
merkt
man hier schon, dass die Reinheit des damascenischen Styls